Mit dieser Begrüßung am internationalen Flughafen Kathmandu werden wir schon gleich zu Beginn darauf aufmerksam gemacht, wie heilig der Boden ist, den wir gerade betreten.
Der Flughafen ist voll, Hunderte strömen aus den Flugzeugen, die meisten tragen Trekkingboots.
Dawa und Sangai begrüßen uns herzlich, ein großes HALLO. In Dankbarkeit empfangen wir unsere gesegneten Schals und fallen ein wenig erschöpft in unser Taxi.
Nach kurzer Verschnaufpause im Hotel beginnen wir das Abenteuer Kathmandu. Schnell zieht uns die wachsende Stadt in ihren Bann. Wegen des Festivals (Dashan) ist der Verkehr dicht und die Einkaufsstraßen voll. Dicht an dicht wird gehupt, gehandelt, flaniert und fotografiert.
Eine kleine Auszeit von all dem Trubel verschafft uns der Kaisersgarten. Ein wunderschöner, grüner Ort, der neben Ruhe suchenden Tourist:innen vor allem junge Nepalies anzieht. Manche treffen sich hier zum Date, andere suchen den perfekte Spot für das nächste Insta-Pic.
Am Abend folgt eine weitere herzliche Begrüßung, dieses Mal durch AD Sherpa dem Gründer und Geschäftsführer von Friends in high places, und seine Familie. Wir lernen die große, nepalesische Gastfreundschaft kennen und genießen unser erstes lokales Abendessen. Interessante Gespräche über den Beginn der so besondere Beziehung zwischen Thomas und AD, aber auch über das Leben der jungen Generation von ADs Töchtern lässt diesen eindrucksvollen ersten Tag auf wunderbare Weise ausklingen. Manche bekommen einen starken, lokalen Cocktail gegen die Flugzeug-Erkältung, die auch dabei hilft, schnell und gut in dieser ersten Nacht zu schlafen.
Nach dem gemeinsamen Frühstück starten wir Richtung Bhaktapur, wo wir unseren zweiten Tag verbringen wollen. Uns begleiten wieder liebgewonnene Freunde, dieses Mal sind es Joshua und seine Tochter Marta. Joshua Khadka ist der protestantische Pfarrer, der dem Mehrgenerationenhaus in Kathmandu vorsteht. Es wurde zusammen mit HCE in 2017-19 gebaut. Gemeinsam besichtigen wir diese wunderschöne Stadt, bestaunen das berühmte Holzhandwerk und lassen uns alles Wissenswerte von unserem Führer Raj erklären. Auf beeindruckend leichte Weise bringt er historisches und spirituelles Wissen zusammen und wir lernen eine Menge. Besonders sind wir von der traditionellen Papier-Werkstatt beeindruckt. Hier sehen wir nicht nur, wie das Papier im Familienunternehmen täglich hergestellt und bedruckt wird. Im privaten Haus der Familie entdecken wir eine Art Antiquitäten-Archiv, so dass wir erneut über filigrane Holzschnitzereien auf Holzbalken oder mensch großen Statuen nur staunen können. Am Ende werden die ersten Souvenirs gekauft, diese besonderen Papierprodukte müssen die Daheimgebliebenen sehen.
Es ist bereits dunkel geworden, als wir uns auf den Weg zurück zum Hotel machen und erneut eintauchen in den wilden Verkehr der nepalesischen Hauptstadt. Aber der Tag ist noch nicht vorbei. Dawa und Sangay laden uns zum Dinner ein, um letzte Verabredungen für den Trip zu besprechen. Wir sitzen in einem beliebten Hotelrestaurant für Trekkinggruppen, fast alle Tische sind besetzt. Während sich alle die Pizza schmecken lassen, wandern die Blicke durch den Raum – wo wird diese Gruppe wohl hinwollen? Morgen geht es es früh los und alle freuen sich auf den Wechsel in die Natur und die Berge, hinauf auf 3500m.
Die Koffer bleiben im Hotel, die Rucksäcke sind auf das Dach des Jeeps geschallt, wir nehmen unsere Plätze ein. Eine Fahrt beginnt, die so wohl niemand erwartet hatte. An deren Ende sind wir erleichtert an der ersten Lodge ankommen. Beeindruckt von der Schönheit der Natur, den Bergen, Reisfeldern, Flüssen, Wasserfällen. Aber auch erschöpft von den Strapazen der Fahrt, die uns alle mehr als einmal die Schweißtropfen auf die Stirn getrieben hat. Das Kreuzen von Flüssen, steile Hänge, enge Straßen, eine solche Fahrt hat es in sich. So sind wir tief beeindruckt von den Fahrkünsten unseres Fahrers, applaudieren laut und sind ein bisschen froh, dass es ab morgen zu Fuß weiter geht.
Madleen Bernhard